
Der Wacholder - Juniperus communis


In Weiderasen, Föhrenwäldern, Zwergstrauchheiden oder Felsfluren findet man den Wacholder oder kärntnerisch „Kranewett“. An der Waldgrenze ist er ein kriechender Zwergstrauch, selten höher als einen halben Meter (Unterart Zwergwacholder), in Tallagen hingegen kann er ein bis circa 5 Meter hoher Strauch oder Baum werden (Unterart Gewöhnlicher Wacholder). Er bevorzugt nährstoffarme, trockene Böden in sonniger Lage und ist kältetolerant. Die immergrünen, nadelförmigen Laubblätter sind scharf zugespitzt und riechen, ebenso wie die jungen Triebe, angenehm würzig. Der Wacholder ist zweihäusig getrenntgeschlechtig, selten finden sich einhäusige Exemplare mit weiblichen und männlichen Blüten. Die blauschwarzen bereiften „Wacholderbeeren“ – botanisch gesehen sind es Zapfen, die mit der Zeit zu fleischigen Beerenzapfen heranwachsen und den Samen einschließen – benötigen 2 bis 3 Jahre bis zur Reife.
Wer darauf steht
Wacholder hat eine lange Tradition als Gewürz und Heilpflanze. Im Mittelalter galt er als magisches Kraut, mit dem Krankheiten und Dämonen vertrieben werden sollten. Heute kennen wir Wacholder als Gewürz in der Küche, zum Räuchern oder als beliebte Zierpflanze. Neben dem Menschen haben Vögel, wie die Wacholderdrossel, die Mistel- und Singdrossel, Amseln, Hasel und Birkhühner sowie verschiedene Säugetiere ebenfalls Wacholderbeeren auf ihrem Speiseplan.
Wofür er taugt
Wacholderbeeren und ihr ätherisches Öl wirken harntreibend. Man verwendet sie zur Durchspülungstherapie bei Harnwegsinfekten, besonders in der Volksmedizin auch bei Magen- und Darmstörungen, bei rheumatischen Erkrankungen sowie als blutreinigendes Mittel. Vergoren oder als Auszug werden sie auch für die Schnapszubereitung verwendet. Das Holz wird von Drechslern geschätzt. Der dichte Wuchs des Wacholders bietet verschiedenen Vogelarten´einen sicheren Brutplatz und schützt sie vor Fressfeinden.





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