Heckentipps
Gebietsheimisch oder Geietsfremd?
Gebietsheimisch & autochthon
Eine wissenschaftliche Definition des Begriffes„gebietsheimisch“ stammt von den Autoren Kovarik & Seitz (2003): „Gebietsheimische Gehölze sind Pflanzen, die aus Populationen einheimischer Sippen stammen, welche sich in einem bestimmten Naturraum über einen langen Zeitraum in vielfachen Generationsfolgen vermehrt haben.“ Schön gesagt. Das ist genau das, was wir meinen, wenn wir etwas schlampig von „heimischen“ Gehölzen reden. Es muss also das Saatgut aus einer bestimmten Region stammen und muss in diesen Regions-Chargen weitervermehrt werden. Damit ist bei allen produzierten Pflanzen die Herkunft bekannt. Für „gebietsheimisch“ wird in der wissenschaftlichen Ökologie auch der Begriff „autochthon“ synonym verwendet. Ganz egal welcher Begriff dir lieber ist, beim Heckentag kannst du dir im Gegensatz zu vielen anderen Angeboten die mit „Regionalität“ werben sicher sein, dass du gebietsheimisches/autochthones Pflanzenmaterial bekommst!
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Gebietsfremde Gehölze im Handel
Nicht alle Gehölze, die in Niederösterreich in der freien Natur wachsen und deren Anblick uns vertraut ist, sind tatsächlich ursprünglich bei uns heimisch gewesen. Vielen Arten, die durch Auspflanzung oder Verwildern in die Landschaft gekommen sind, fehlen die Anpassungen an unseren Klimarhythmus, an die natürliche Konkurrenz und die anderen Organismen einer Lebensgemeinschaft. Fragt man z.B. in Baumschulen nach heimischen Gehölzen, so erhält man zumeist ein sehr umfangreiches Angebot derselben. Der Teufel steckt jedoch im Detail. Das Saatgut, aus dem diese Pflanzen gezogen wurden, stammt nämlich zumeist aus anderen Ländern, oft auch aus völlig anderen Klimagebieten. Sehr häufig werden auch Sämlinge von spezialisierten Betrieben aus dem Ausland zugekauft, ohne Rücksicht auf die genetische Herkunft der Pflanzen.
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Sortiment
Größe der Pflanzen
Die Sträucher und kleinen Bäumchen sind 50 bis 80 cm hoch, wurzelnackt und zum Schutz gegen Austrocknung in einer Plastikfolie verpackt. Die veredelten Obstbäume (derzeit nur in Niederösterreich, Wien & Nortdburgenland erhältlich) werden in einem Topf geliefert und sind bis 1,5 m hoch. Hier kannst du dir ein Bild über die > Größe und Qualtität unserer Pflanzen machen.
Obstbäume (nur NÖ+)
Die Bäume sind 1-jährige Veredelungen und haben noch keine Seitentriebe. Sie sind getopft und noch nicht „erzogen". Der Erziehungsschnitt liegt also ganz bei dir. Die Unterlagen, auf die veredelt wurde, sind mittelstarkwüchsig, sodass sie für die meisten Erziehungsformen geeignet sind. Lediglich ganz große und ganz kleine Baumformen lassen sich damit nicht produzieren. Genauere Informationen bekommst du in unserer > Pflanz- & Pflegeanleitung.
Sichtschutz im Winter
Die Sträucher unserer Sichtschutzhecke sind zwar nicht immergrün, aber wachsen sehr dicht. Die Blätter von Liguster und Hainbuche werden zwar dürr, bleiben aber teilweise bis ins Frühjahr an den Sträuchern. Das Phänomen des nicht abgeworfenen Laubes ist dann besonders gut ausgeprägt, wenn zuvor ein Sommerschnitt erfolgte und daher das Trenngewebe an der Blattbasis nicht voll entwickelt ist. Wir haben für dich eine Sichtschutzhecke aus folgenden, sehr schnittverträglichen Sträuchern zusammengestellt: Hainbuche, Feldahorn, Liguster, Gewöhnlicher Schneeball und Roter Hartriegel.
Bestellung
Umfang Bestellung
Du darfst so viele Heckensträucher bestellen, wie du möchtest. Bei Pflanzen, die nur in geringen Mengen vorrätig sind, behalten wir uns vor, die von dir bestellte Stückzahl zu reduzieren, um für alle Kunden eine große Auswahl erhalten zu können. Darüber wirst du aber benachrichtigt. Bei Obstbäumchen und Fruchtsträuchern (nur in NÖ, Wien & Nordburgenland erhältlich) gibt es eine Beschränkung, die wir dich einzuhalten bitten. Wenn du größere Mengen einer bestimmten Art bestellen willst, dann setzte dich bitte vorher mit uns in Verbindung.
Bestellbestätigung
Deine Bestellung war nur dann erfolgreich, wenn du per E-Mail oder per Post eine Bestellbestätigung erhalten hast, in der alle bestellten Produkte angeführt sind.
Pflanzung
Einpflanzen
Vor dem Einsetzen sollten, wenn noch nicht geschehen, die jungen Triebe ca. 1/3 gekürzt werden. Die Wurzeln sollten angeschnitten werden, damit wird das Wurzelwachstum angeregt. Eventuell beschädigte Pflanzenteile entfernen. Beim Einsetzen sollten die Wurzeln die Wand des Pflanzloches nicht berühren, so dass auch die Spitzen der Wurzeln in lockerer Erde liegen. Das Pflanzloch mit normaler Gartenerde (wenn gewollt vermischt mit reifem Kompost) auffüllen und kräftig eingießen. Im ersten Jahr regelmäßig gießen. Nach einem Jahr kannst du das Gießen (außer in Hitzeperioden) einstellen. Genauere Informationen bekommst du in unserer > Pflanz- & Pflegeanleitung.
Tiefe der Pflanzgrube
Für Sträucher sollte das Pflanzloch in etwa 30 x 30 x 30 cm groß sein. Für Obstbäume sollte es 1 m im Durchmesser und 50 cm tief sein.
Pflanzabstand
Empfohlener Pflanzabstand für eine freiwachsende Hecke ist 1 - 1,5 m. Je mehr Platz ein Strauch hat, desto deutlicher kann er sein typisches Erscheinungsbild entwickeln. Falls viel Platz zur Verfügung steht empfiehlt es sich, die Sträucher nicht in einer Linie zu setzen, sondern versetzt in 2 Reihen zu pflanzen. Dadurch wirkt die Hecken dichter, bietet mehr Sichtschutz und die Pflanzen können trotzdem ihren typischen Habitus entfalten.
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Abstand zum Nachbargrundstück
Wir empfehlen einen Pflanzabstand zum Nachbargrundstück von mindestens 1,5 m damit ein Verjüngungsschnitt von beiden Seiten möglich ist. Eine gesetzlich verpflichtende Regelung gibt es nicht. Der Nachbar darf alle Äste, die auf sein Grundstück reichen, abschneiden.
Vorteile der Herbstpflanzung
Für den Heckentag werden die Pflanzen (mit Ausnahme der Obstbäumchen in NÖ) wurzelnackt geliefert. Zum Heckentag im November haben die Sträucher ihre Nährstoffreserven aus den Blättern schon zurückgerufen und sind in diesem Zustand gut transportfähig und robust. Für wurzelnackte Pflanzware ist der Herbst der ideale Pflanzzeitpunkt. Solange der Boden nicht gefroren ist, wachsen die Wurzeln auch im Herbst und Winter weiter. Die frisch gesetzten Sträucher können sich voll aufs Wurzelwachstum konzentrieren, weil oberirdisch gerade nichts zu versorgen ist. Wenn die frostfreie Zeit lange genug andauert, können sich noch viele Faserwurzeln bilden, die für die Aufnahme von Wasser und Nährstoffen verantwortlich sind. Im Frühjahr können die Pflänzchen dann so richtig durchstarten. Sollte der Boden tatsächlich gefroren sein (was in den letzten Jahren im November nie der Fall war), können die Sträucher in einem kühlen Raum gelagert (Wurzeln feucht halten) oder an einem geschützten Ort im Garten eingeschlagen werden. Sobald der Boden zwischendurch oder dann im Frühjahr offen ist, ab damit in die Erde.
Pflanzung im Frühjahr
Falls du die Sträucher erst im Frühjahr an den gewünschten Platz im Garten pflanzen kannst, ist das kein Problem: Suche dir einen freien Platz im Garten und schlage die Sträucher dort ein. Hebe dazu einen der Pflanzenmenge entsprechenden Graben aus und stelle die (vom Plastiksack befreite) Pflanzware hinein. Sämtliche Wurzeln müssen gut mit Erde abgedeckt werden. Im Anschluss gut eingießen. WICHTIG: Im Frühjahr vor dem Laubaustrieb einpflanzen!
Pflege und Ernte
Gießen
Nach der Pflanzung sollten die Sträucher oder Bäume kräftig angegossen werden. Im ersten Jahr müssen sie regelmäßig gegossen werden, besonders im Frühjahr. Bei den Sträuchern kannst du das Gießen nach dem ersten Jahr (außer in Hitzeperioden) einstellen, junge Obstbäume sollten auch darüber hinaus noch relativ regelmäßig gegossen werden.
Herbstlaub
Am besten das Falllaub der Sträucher im Herbst unter die Hecke rechen. Bodenlebewesen können unter dem Laub ihre Arbeit als Bodenverbesserer erledigen. Als Winterquartier für Igel könnte man kleine Laubhaufen anlegen. Das Laub wird im Laufe der Zeit zersetzt. Will man sich die Rechenarbeit ersparen, kann man im Zuge der letzten Rasenmahd die Blätter miteinsammeln. Das Schnittgut kann dann unter den Sträuchern ausgebracht werden.
Erste Früchte
Wann genau dein Strauch oder Baum Früchte trägt hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Erfahrungsgemäß tragen: - Fruchtsträucher (Dirndl usw.) nach rund 5 Jahren - Äpfel nach rund 4 - 6, manche Sorten auch erst nach 10 Jahren - Kirschen, Marillen und Weichseln nach rund 3 - 5 Jahren
Giftige Früchte
Einige der heimischen Gehölzarten wie z.B. Faulbaum, Kreuzdorn, Liguster und die Spindelstrauch-Arten (Pfaffenkapperl) haben giftige Früchte. Viele weitere sind unbekömmlich, d.h. beim Roh-Verzehr größeren Mengen sind Magen-Darmbeschwerden möglich. In der Literatur findet man daher häufig die Angabe "Schwach giftig". Dazu gehören Heckenkirsche, Schneeball, Roter Hartriegel und Holunder. Durch Hitzebehandlung (Kochen, Dampfentsaften, Sterilisieren) verändert sich die Verträglichkeit, da dabei einige bedenkliche Inhaltsstoffe zerstört werden (z.B. Holunder). (Buchtipp: Keine Angst vor Giftpflanzen - Pflanzen kennen, Kinder schützen, Elisabeth Kalous, Gregor Dietrich, AVBUCH, 2006)